Mittwoch, 13. Juni 2018

Den entscheidenden Wimpernschlag voraus

Automatische Notbremssysteme im Auto reagieren schneller als der Mensch

Schon ein schneller Blick aufs Smartphone bedeutet
einen Blindflug von vielen Metern - im Stadtverkehr
buchstäblich lebensgefährlich.
Foto: djd/Bosch/Depositphotos
(djd). Mal eben den Radiosender wechseln oder kurz aufs Smartphone schauen - derartige Ablenkungen können am Steuer buchstäblich lebensgefährlich enden. Während eines nur zweisekündigen Blindflugs legt ein Auto bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern gut 30 Meter zurück, bei der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf der Autobahn sind es sogar 70 Meter. Das kann entschieden zu viel sein, wenn urplötzlich in der Stadt ein Radfahrer die Fahrbahn kreuzt oder auf der Autobahn ein vorausfahrendes Fahrzeug plötzlich abbremst.

EU will Notbremssysteme zur Pflichtausstattung machen

Ablenkung im Straßenverkehr hat laut einer Studie der Allianz den Alkohol als Todesursache Nummer eins im Straßenverkehr abgelöst. Im Jahr 2017 ging zwar die Zahl der Verkehrstoten in Europa um zwei Prozent auf 25.300 zurück - das entspricht 49 Verkehrstote pro eine Million Einwohner. "Das Ziel der EU, bis 2020 die Zahl der Verkehrstoten zu halbieren, kann aber wohl nicht erreicht werden", sagt Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. Er würde sich für ein Plus an Sicherheit eine zunehmende Verbreitung von automatischen Notbremssystemen wünschen. Die elektronischen Helfer reagieren im Fall der Fälle schneller als der Mensch und können somit helfen, Kollisionen zu verhindern. Nach Auswertungen des Unternehmens hatte 2016 schon mehr als jeder dritte neu zugelassene Pkw in Deutschland ein Notbremssystem an Bord. Der Bestand an Altfahrzeugen ohne dieses Sicherheitsextra ist allerdings noch hoch. "Bei einer rascheren Verbreitung könnten auch mehr Unfälle verhindert werden", so Steiger weiter. Aus diesem Grund schlägt nun die Europäische Kommission vor, automatische Notbremssysteme als Serienausstattung neu zugelassener Pkws in der EU gesetzlich vorzuschreiben.

Bremsreaktion im Millisekundenbereich

Sobald der Sensor des Notbremssystems die drohende Kollision erkannt hat, dauert es beispielsweise mit dem elektromechanischen Bremskraftverstärker "iBooster" von Bosch nur 190 Millisekunden - weniger als zwei Wimpernschläge - bis die volle Bremsleistung aktiviert ist. Auf diese Weise lassen sich Auffahrunfälle häufig vermeiden oder zumindest die Unfallfolgen erheblich reduzieren. Davon profitieren alle Verkehrsteilnehmer, mit mehr Sicherheit und Komfort für den Autofahrer und erhöhtem Schutz für Radfahrer und Fußgänger. Die Bedeutung von Notbremssystemen für die Verkehrssicherheit hat auch EuroNCAP erkannt. Seit 2018 hat die Verbraucherschutzorganisation in ihre Bewertungskriterien für die Sternevergabe die Notbremsung auf Fahrradfahrer aufgenommen. Fußgänger-Notbremssysteme gehören schon seit 2016 dazu.

Freitag, 1. Juni 2018

E-Mobilität für den Alltag

Rein elektrisch angetriebene Leichtmobile verbinden Ökologie mit hohem Nutzwert

Leichtmobile verbinden moderne Technik und hohen
Nutzwert mit geringen Kosten. Bei einem elektrischen
Antrieb ist die individuelle Mobilität zudem emissionsfrei
und umweltfreundlich.
Foto: djd/Leichtmobile
(djd). Wird das nächste Auto noch einen konventionellen Verbrennungsmotor haben - oder schon rein elektrisch angetrieben sein? Diese Frage stellen sich immer mehr Verbraucher angesichts der Diskussionen um Feinstaub, Emissionen und Co. Hinzu kommt das stetig steigende Angebot an "Stromern" und das auch bei den beliebten und bezahlbaren Leichtkraftfahrzeugen. Gerade wer hauptsächlich kurze Strecken zurücklegt, viel in Innenstädten unterwegs ist oder nur 20, 30 Kilometer mit dem Auto zum Büro fährt, findet mit Elektroautos eine umweltfreundliche und zukunftssichere Alternative.

Abgasfrei ab dem ersten Kilometer

Mal eben ein paar Einkäufe erledigen, die Kinder zur Schule bringen oder die paar Kilometer zur Arbeitsstelle zurücklegen: Hier sind die Elektroautos klar im Vorteil. Denn bei jedem Kaltstart und auf kurzen Strecken sind die Emissionen von Verbrennungsmotoren besonders hoch, während ein reines Elektroauto schon ab dem ersten Kilometer ganz ohne Abgase unterwegs ist. Für die alltägliche Nutzung auf kurzen und mittleren Distanzen sind etwa die "eCity"-Modelle des französischen Leichtauto-Spezialisten Aixam ausgelegt. Auf unter drei Metern Länge bieten sie jede Menge Platz für zwei Personen und beispielsweise den Wocheneinkauf. Der Elektromotor mit einer stufenlosen Automatik ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern - mehr als genug für den Stadtverkehr. Mögliche Fahrverbote in Innenstädten und ähnliche Zukunftsszenarien brauchen den Besitzer eines Elektroautos dabei nicht zu schrecken. Unter www.aixam.de gibt es mehr Informationen und Händleradressen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Aufladen an der Haushaltssteckdose

Auch der Besuch an der Tankstelle gehört der Vergangenheit an. Aufgeladen wird der kompakter Elektroflitzer mit europäischer Technik an jeder normalen 220-Volt-Haushaltssteckdose zum Beispiel in der Garage - ohne dass man in spezielle Elektroinstallationen investieren müsste. Eine Komplettladung ist schon in dreieinhalb Stunden erledigt, eine volle Batterie reicht durchschnittlich für eine Distanz von 80 Kilometern. Mit einem Energiebedarf von nicht mehr als 10 Kilowatt auf 100 Kilometer - das entspricht etwa drei Euro - ist die Mobilität zudem preisgünstig. Auf den Akku des elektrischen Leichtautos gibt es eine fünfjährige Hersteller-Garantie.